Was machen eigentlich die Medienberaterin und die Medienberater im Rhein-Kreis Neuss?

Die Medienberaterin und Medienberater der Bezirksregierung Düsseldorf für den Rhein-Kreis Neuss nutzen für ihre Arbeit intensiv Angebote und Räumlichkeiten des Medienzentrums, beraten das Medienzentrum in pädagogischen Fragen, unterstützen aber vor allem Schulen bei der Umsetzung und Entwicklung digitaler Konzepte und in allen Fragen didaktisch sinnvoller Nutzung digitaler Medien.

Marc Albrecht-Hermanns, Gala Garcia Frühling und Philipp Wartenberg – Medienberater*innen für den Rhein-Kreis Neuss im neuen Makerspace

Veranstaltungen für alle Schulen

Besondere Zeiten erfordern allerdings besondere Strategien: kein Wunder also, dass die Medienberaterin und Medienberater die meisten Ihrer Veranstaltungen in diesem Jahr nicht vor Ort, etwa im neu entstandenen Makerspace durchführen konnten, sondern mit Hilfe bereitgestellter Video-Tools und vieler anderer interaktiver und multimedialer Anwendungen in Distanz umsetzen mussten.

Darunter fallen zahlreiche Veranstaltungen zum Lernmanagement-System des Landes, LogineoNRW LMS. Ob nun verschiedenste Einführungen in das Tool oder die inzwischen drei Barcamps zum Austausch über besondere Tipps, Tricks und Ideen im Umgang mit LogineoNRW LMS. Viele der über 140 Schulen im Kreis konnten an diesen Veranstaltungen teilnehmen und mitwirken und tragen so zu einer starken Verbreitung des datenschutzkonformen Lernmanagementsystems des Landes bei. Hinzu kamen mehrere Veranstaltungen zum Kollaborativen Arbeiten, die es den Kolleginnen und Kollegen ermöglichen online mit ihren Klassen und Kursen zu arbeiten und wertvolle Impulse für den Präsenzunterricht mitzunehmen. Die Mediencafés für die Digital-Beauftragten der Schulen fanden in diesem Jahr einmal online und erstmals auch wieder in Präsenz statt.

Selbstverständlich gab es nach Maßgabe der Corona-Bestimmungen einige Veranstaltungen auch vor Ort im Medienzentrum, z.B. einen Coding-Parcours, bei dem Lehrerinnen und Lehrer vor allem aus dem Grundschulbereich verschiedene Programme und Apps, aber auch diverse Robotik-Sets des Medienzentrums (von Ozobot und BlueBots über Lego-Robotik bis hin zu Dashes) kennenlernen und ausprobieren konnten. Dabei ging es darum, sich vor allem ein fundiertes Bild über sinnvolle Anschaffungen für den eigenen Unterricht zu verschaffen, der laut Vorgabe des Landes auch in Grundschulen einen Einblick in Prinzipien der digitalen Welt ermöglichen muss und Programmieren und den Umgang mit Algorithmen umfasst (Medienkompetenzrahmen des Landes NRW, Spalte 6).

Veranstaltungen in den Schulen

Auch wenn im vergangenen Jahr noch zahlreiche Workshops in den Schulen des Kreises stattgefunden haben, sorgen Umstrukturierungen im Bereich des Landes dafür, dass der Aufgabenbereich der kreisweiten Medienberatung in Zukunft anders definiert wird: Im Vordergrund steht dann die systemische Beratung von Schulen, die bereits in diesem Jahr einen Großteil der Tätigkeiten ausgemacht hat. Die Koordinierung und Planung auch von Digital-Fortbildungen wird gänzlich durch das Kompetenzteam des Kreises, das auch in den Räumen des Medienzentrums untergebracht ist, organisiert. 

Konkretisierte Aufgaben für die Medienberaterinnen und Medienberater

Zu den Beratungstätigkeiten der Medienberaterinnen und Medienberater gehört somit vor allem die kontinuierliche Medienkonzeptentwicklung an Schulen, wie Beratungen zur lernförderlichen IT-Ausstattung und deren Anwendung sowie zum Einsatz von assistiven Technologien. Auch die Grundlagen einer verantwortungsvollen und rechtssicheren Nutzung digitaler Medien und Geräte rückt stärker in den Fokus: Beratungen zum Datenschutz, zum Urheberrecht und Creative Commons, zu Open Educational Ressources (OER), zu digitalen Schulbücherm und Lernmaterialien, aber auch zur Umsetzung von Landesprojekten und landesseitig bereitgestellter Software (LogineoNRW-Familie, Bildungsmediathek NRW) sind zentral bei den Beratungen durch die Medienberaterinnen und Medienberater. Auch eine Unterstützung zur Umsetzung von Blended Learning-Konzepten ist Teil des Medienberater-Portfolios. Dazu gehört auch die  Beratung zu und Durchführung von prozessunterstützenden Maßnahmen überfachlicher Unterrichtsentwicklung und Unterrichtsgestaltung mit digitalen Medien. Auch die Unterstützung von Schulen, aber auch von Schulträgern bei der Entwicklung von technisch-pädagogischen Einsatzkonzepten im Rahmen des Digitalpakts war im vergangenen Jahr ein wichtiges Aufgabenfeld. Einige Medienberater*innen des Landes beraten auch zum Aufbau einer sicheren IT-Infrastruktur unter Beachtung der Standards der Informationssicherheit.

Den Rahmen für die Beratungstätigkeit bietet für die Sekundarstufe I der Medienkompetenzrahmens NRW, aber selbstverständlich auch der Referenzrahmen Schulqualität. Für Berufskollegs sind die Vorgaben zu digitalen Schlüsselkompetenzen maßgeblich. Die Lehreraus- und fortbildung orientiert sich zudem am Orientierungsrahmen des Landes “Lehrkräfte in der digitalisierten Welt”.

Unterstützung bei der Arbeit im Medienzentrum: Makerspace, Coding-Netzwerk und Internet-ABC

Die Beratung des kommunalen Medienzentrums in pädagogischen Kontexten umfasste im vergangenen Jahr neben inhaltlichen Fragen vor allem Struktur und Ausstattung des Makerspaces, in dem bereits – etwas durch Corona ausgebremst – erste Veranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer (betreut von der Medienberaterin und den Medienberatern) und für Schülerinnen und Schülern (betreut von den Mitarbeitern des Medienzentrums) stattgefunden haben. Im Rhein-Kreis Neuss hat sich zudem unter Leitung des medienpädagogischen Mitarbeiters im Kreis ein “Coding Netzwerk” gegründet, das die Arbeit verschiedener Institutionen im Kreis (etwas die Stadtbüchereien in Neuss, Dormagen und Meerbusch), die Angebote im Bezug auf die Inhalte des Medienkompetenzrahmens (Spalte 6) machen, koordinieren soll. Auch hier waren die Medienberaterin und Medienberater unterstützend beim Aufbau aktiv.
Die Zertifikatsqualifizierung als Internet-ABC-Lehrkraft wurde ebenfalls unter der Leitung des Medienzentrums organisiert und von der Landesanstalt für Medien (LfM) vor Ort durchgeführt.